Nachhaltigkeit ist "in". Hatten bereits in den vergangenen Jahren immer mehr Marken Radtrikots, Radhosen und andere Biketextilien mit "grünen" Elementen präsentiert, so sind nachhaltige Materialien und Stoffe in den neuen Kollektionen so häufig Teil der Produktdesigns wie nie zuvor. Das zeigt sich auch beim Marketing: Wenn man die neuen Kollektionen der Radbekleidungsfirmen durchstöbert, stellt man schnell fest, dass immer mehr Firmen damit werben, umwelt- und klimafreundliche Herstellungsfahren oder Materialien für ihre Produkte einzusetzen.
Doch woran erkennt man eigentlich nachhaltige Radbekleidung? Und woher weiß ich, dass mein neues Rad-Shirt und meine neue Radhose nach entsprechenden Standards hergestellt worden sind? Abhilfe schaffen hier sogenannte Umweltsiegel und -zertifikate. Inzwischen gibt es nämlich zahlreiche Organisationen, die gemeinsam mit den Bekleidungsfirmen daran arbeiten, das Thema Nachhaltigkeit in der Sport- und Modebranche zu pushen. Für Endverbraucher praktisch ist, dass nach entsprechenden Vorgaben produzierte Ware auf den ersten Blick dank der Nachhaltigkeits-Logos erkennbar ist. Im Folgenden stellen wir dir die wichtigsten Nachhaltigkeitssiegel vor.
Bluesign
Das Ziel von Bluesign ist, Produkte komplett ohne umweltbelastende Substanzen zu zertifizieren. Es gibt derzeit zwei Bluesign-Label: Bluesign Approved Fabric und Bluesign Product. Für Ersteres müssen mindestens 90 Prozent der Textilien eines Produktes zertifiziert sein, bei Zweiterem 95 Prozent.
Fair Wear Foundation
Die Fair Wear Foundation (FWF) ist eine unabhängige Initiative, die das Ziel verfolgt, weltweit die Arbeitsbedingungen in der Textil-Industrie zu verbessern. Grundsätzliche Anforderungen an Unternehmen sind so etwa geregelte Arbeitszeiten, ein existenzsichernder Mindestlohn sowie der Ausschluss von Kinderarbeit.
Standard 100 by Oeko-Tex
Der Standard 100 by Oeko-Tex ist ein weltweit einheitliches, unabhängiges Prüf- und Zertifizierungssystem für textile Roh-, Zwischen- und Endprodukte aller Verarbeitungsstufen sowie verwendeter Zubehörmaterialien. Nach einem strengen Kriterienkatalog werden Produkte so darauf kontrolliert, dass sie nur unbedenkliche Schadstoffmengen enthalten.
Made in Green by Oeko-Tex
Die Steigerung des Standard 100: Dieses Zertifikat wird vergeben für schadstoffgeprüfte Textilien aus umweltfreundlicher und sozial verantwortlicher Produktion. Hier geht es so nicht nur darum, dass Textilien aus schafstoffgeprüften Materialien produziert sind, sondern auch in umweltfreundlichen Betrieben und an sozialverträglichen Arbeitsplätzen produziert sind.
GOTS (Global Organic Textile Standard)
Bei diesem Label handelt es sich um einen Standard für die Verarbeitung von Textilien aus biologisch erzeugten Naturfasern. Auf hohem Niveau definiert er umwelttechnische Anforderungen entlang der gesamten textilen Produktionskette und fordert gleichzeitig die Einhaltung von Sozialkriterien.
Grüner Knopf
Der Grüne Knopf ist ein staatliches Siegel für nachhaltige Textilien. Beteiligte Unternehmen müssen anhand von Kriterien ihre menschenrechtliche, soziale und ökologische Verantwortung nachweisen. Für das jeweilige Produkt müssen zudem soziale und ökologische Kriterien eingehalten werden – von A wie Abwassergrenzwerte bis Z wie Zwangsarbeitsverbot.
Responsible Sport Initiative (RSI)
Auch wenn es derzeit noch keinen einheitlichen Nachhaltigkeitsstandard für Fahrräder selbst gibt, so gibt es dennoch verschiedene Initiativen. Eine der größten: die Responsible Sport Initiative (RSI). In diesem Projekt der World Federation of Sporting Goods Industries (WFSGI) haben sich mehrere große Marken (etwa Specialized) zusammengeschlossen, um Arbeitsbedingungen und Umweltleistungen in ihrer Wertschöpfungskette zu verbessern.